Untenstehende Passagen aus dem NZZ Artikel vom 18. August 2019 haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, und sie sind nicht nur für das Lernen bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen wichtig. Ich hätte mir gewüscht, in einer solchen Schule, wie Richard David Precht sie skizziert, zu lernen und zu leben.

Richard David Precht geht darauf ein, wie wichtig das Problemlösen und nicht das auswenig lernen sein wird. Gerade beim Programmieren lernt man, nicht einfach etwas auswenig zu lernen, sondern nach Lösungen zu suchen, auszuprobieren, zu googlen und auch den Mut aufzubringen, ausserhalb der Konfortzone etwas zu leisten.

Ein weiterer wichtiger Punkt für Richard David Precht ist das intrinsische Lernen. Master21 hat sich zu Ziel erklärt, lebenslanges Lernen (eng. Lifelong learning) zu fördern und diese intrinsische Motivation zu wecken. Wenn man Sinnzeszusammenhänge sieht und den eigenen Neigungen folgt, wird Lifeong Learning zu einem Lebensstil.

Als dritter wichtiger Punkt listet Richard David Precht Empathie auf. Es scheint mir, dass in der heutigen Zeit gerade mit den neuen Medien die Empathie oft zu kurz kommt. Unsere Kurse sind deshalb persönlich und in kleinen Gruppen gehalten, und das gegenseitige Vertrauen und der gegenseitige Austausch hat einen hohen Stellenwert in unseren Kursen.

Hier sind die Passagen, die mich am meisten berührt haben. Und hier gehts zum kompletten Interview.

Auf welche Fähigkeiten kommt es im Zeitalter der Digitalisierung an?

Empathie,
 Probleme lösen &
die intrinsische Motivation fördern

Richard David Precht: Sich kümmern und Probleme lösen. […] Was ich brauche, ist der echte Kümmerer, der nicht Dienst nach Vorschrift macht, sondern sich mit Empathie meines Problems annimmt. Es gibt wenig Leute, die das können.

Wie kann man das lernen?

Richard David Precht: Wenn ich in der Schule ein Reimschema auswendig lernen und anwenden muss, werde ich kein Problemlöser. […] Wenn ich aber die Aufgabe habe, selbst ein Gedicht zu schreiben, entstehen viele Schwierigkeiten, die ich beheben muss. Wenn ich also in eine Situation hineinwachse, in der ich mir Gedanken darüber machen muss, wie ich ein Problem löse, ist das etwas anderes, als die Lösung auswendig zu lernen.

Was für ein Schulsystem schwebt ihnen konkret vor?

Richard David Precht: Alles muss darauf hinzielen, die intrinsische Motivation zu fördern, also das Lernen aus eigenem Antrieb. […] Das Beste an der Digitalisierung überhaupt ist, dass es den Menschen von den langweiligen Routinetätigkeiten erlöst. Einige Berufe werden überleben, vor allem Empathieberufe wie Krankenpflegerin, aber auch Handwerksberufe. […] Die Aufgabe der Schule ist es dafür zu sorgen, dass es in Zukunft mehr Leute gibt mit guten Ideen für ihre freie Zeit gibt.