Im 2014 erhielt ich ein Jobangebot von einer Web-Agentur. Meine Aufgabe war es Projekte mit Entwicklern zu koordinieren. Klitzekleiner Haken: Ich hatte keine Ahnung, was diese genau taten. Plötzlich tauchte ich in eine komplett neuen Welt ein, deren Sprache ich nicht verstand.

Wir sind umgeben von Code

Mir wurde bewusst wie sehr wir – nicht nur in der Arbeitswelt, sondern auch im Alltag – von Code umgeben sind. Die Kaffeemaschine ist programmiert, der Lift ebenso. Im Supermarkt wird der Strichcode an der Kasse eingescannt. Es gibt unzählige weitere Beispiele. Das wohl Wichtigste: ziemlich jede/r besitzt einen Mini-Computer, der immer dabei ist, das Smartphone. Digitalisierung sei dank werden tagtäglich neue Geschäftsmodelle geschaffen. Airbnb, Uber, Facebook oder Whatsapp sind fast nicht mehr wegzudenken. Diese wurden alle mit Code erschaffen. Nach und nach werden auch bestehende Branchen in die digitale Welt umziehen.

Wir sind umgeben von Code
Wir sind umgeben von Code

Wieso ist die Sprache der Digitalisierung relevant für mich?

Um diese Welt zu verstehen, mitreden und aktiv mitgestalten zu können, ist es hilfreich ein wenig Code lesen und schreiben zu lernen. So entschloss ich mich vor drei Jahren Rails Girls, einen Weekend-Programmier-Workshop für Frauen zu besuchen. Es muss jedoch kein ganzes Wochenende sein; eine Stunde kann schon ein Start sein. Die amerikanische Initiative “An hour of code” von Code.org hat Prominente, wie Barack Obama dazu gebracht eine Stunde lang zu coden. “Jeder sollte lernen, wie man einen Computer programmiert” meinte auch Steve Jobs. Jüngst hat Marc Walder, CEO von Ringier, seine Chefetage zum Programmier-Unterricht verdonnert, wie Persönlich berichtete. Weitere Gründe, coden zu lernen:

Steve Jobs über den Nutzen von Programmieren
Steve Jobs über den Nutzen von Programmieren

1. Coden macht dich unabhängig

Wenn du Englisch nicht verstehst, bist du auf einen Übersetzer angewiesen. Wenn du die Sprache der Programmierer nicht verstehst, bist du abhängig von Ihnen. Bei der Web-Agentur hatten die meisten Kunden keine Ahnung von unserer Arbeit. Dies machte es mir nicht immer einfach Brücken zwischen Entwickler und Kunden zu schlagen. Viele Kunden waren auf mich als Übersetzerin angewiesen um die Komplexität der eigenen Anforderungen zu verstehen und Qualität und Kosten zu beurteilen. Man muss jemandem vertrauen, wenn man keine Ahnung hat. Nur, wem?

2. Lerne coden für deine Kinder

Ende August fand an der Master21 Academy im Impact Hub Zürich erstmals eine Coding-Intensivwoche für Frauen statt. Eine der Teilnehmerinnen wollte unter anderem coden lernen um es Ihrer Tochter beizubringen [Zum Persönlich-Artikel]. Bis Programmieren in der Grundschule unterrichtet wird – wie etwa in Finnland – dauert es hierzulande wohl noch einige Jahre. Es gibt einige spielerische Möglichkeiten, wie du bereits Kindern im Alter von 4-7 Jahren beibringen kannst wie ein Computer funktioniert, und zwar ganz ohne einen Bildschirm. Zum Beispiel mit den Holzwürfeln von KIBO, die zum Roboter zusammengefügt werden. Oder mit dem Buch Hello Ruby. Achtung, die Kids könnten einem schnell überholen!

3. Coden erlaubt es dir kreativ zu sein

Wenn du beispielsweise eine Webseite erstellen möchtest, hast du die Wahl zwischen verschiedenen Vorlagen. Was jedoch, wenn du deine Idee nicht in eine existierende Vorlage quetschen möchtest? Eine Webseite erstellen ist keine Hexerei. Es braucht hierzu keine Mathe-Genies. Ein bisschen HTML und CSS schreiben reicht. Jetzt bloss nicht verunsichern lassen; Das ist in etwa, wie wenn du einen Text in Word schreibst und formatierst. Das Tolle ist: am Schluss hast du etwas Neues erschaffen.

Hello World!

Die Sprache der digitalen Welt ist Code. Wenn du diese Sprache verstehst, kannst du mitreden und sie aktiv mitgestalten. Nach drei Jahren fühle ich mich zu Hause in der digitalen Welt. Ich bin selbständig mit der Master21 Academy, wo wir berufstätigen Erwachsenen einen Einstieg in die Tech-Welt ermöglichen indem wir Programmieren unterrichten.

Du möchtest diese Welt erkunden, deine Berührungsängste verlieren und das Potential ausloten? Starte wie bei einem Sprachkurs; mit “Hello World!” auf deiner ersten Webseite.

Dieser Blogpost enstand im Rahmen der Blog-Reihe von Impact Hub Zürich, eine Community von über 850 unternehmerisch tätiger Menschen, wo auch Master21 sein zu Hause hat.

Es finden regelmässig Abendveranstaltungen, Wochenend-Workshops und Code Weeks für Einsteiger statt. Erhalte eine Einladung und mehr Inputs, indem du die Master21 Updates abonnierst: